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Hotline für Essstörungen

Die Hotline für Essstörungen 0800 20 11 20 ist eine niederschwellige, anonyme und kostenlose Telefon- und E-Mail-Beratungsstelle.

Die Hotline bietet Betroffenen und Angehörigen von Menschen mit Essstörungen sowie Fachleuten professionelle Beratung, Information und Hilfe. Über die E-Mail-Beratung unter hilfesymbolessstoerungshotlinepunktat können sich auch jene Personen beraten lassen, für die Telefonieren nicht möglich ist.
Die Hotline ist mehr als nur ein Telefonanschluss – wer hier anruft, wird als Mensch ernst genommen und findet Verständnis und besondere Aufmerksamkeit, die für echte Hilfe eine wichtige Basis darstellt. Wir hören zu, spenden Trost und finden gemeinsam mit den Anrufer*innen neue Wege und Perspektiven.

Ein erfahrenes Team aus Psychotherapeutinnen und klinischen Psychologinnen mit langjähriger Erfahrung in Beratung und Therapie berät und beantwortet Fragen mit viel Fachwissen und Einfühlungsvermögen.

  • Gabriele Haselberger, Beraterin
  • Mag.a Ursula Knell, Beraterin und fachliche Leitung

Der Wunsch nach Aussprache, die Suche nach Psychotherapieplätzen und die Hilfe in einer aktuellen Krise sowie der Umgang mit Betroffenen stehen bei den Anrufer*innen an oberster Stelle. Für viele Betroffene ist der Anruf bei der Hotline auch der erste Schritt aus der Heimlichkeit der Essstörung. Die Hotline verfügt über eine umfangreiche Adressdatenbank für Beratungsstellen, Kliniken, Psychotherapie, Selbsthilfegruppen und Ärzt*innen und ist daher eine zentrale Anlaufstelle.

Mehr Infos zum Thema
Folder Essstörungen?! Wir sprechen darüber
Folder Essstörungen?! Hilfe für Angehörige
 

 

Hotline für Essstörungen der Wiener Gesundheitsförderung – WiG
Kostenlos – anonym 
Telefon: 0800 20 11 20
Montag bis Donnerstag von 12 bis 17 Uhr (ausgenommen Feiertage)
E-Mail-Beratung: hilfesymbolessstoerungshotlinepunktat

Wenn Essen krankmacht

Essstörungen sind keine Ernährungsprobleme, obwohl sie sich über das Essverhalten zeigen. Sie sind ernstzunehmende psychische Erkrankungen.  

Krankheitsbilder

Essstörungen sind keine Ernährungsstörungen, die durch „richtiges“ Essen gelöst werden können. Sie sind ernstzunehmende psychische Erkrankungen. Betroffene drücken so Probleme aus, die sie auf der seelischen Ebene kaum oder nur schwer verarbeiten können. Expert*innen sprechen daher von einem „Hilferuf der Seele“.

 

Erkennungsmerkmale

Es gibt immer mehrere Ursachen für eine Essstörung: familiäre, persönlich-individuelle, biologische, aber auch gesellschaftliche und soziokulturelle Ursachen. Ein gesellschaftlicher Schlankheits- und Jugendkult kann ein Mitauslöser für eine Essstörung sein.

Service

Kontakt mit jemand anderem ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg aus der Essstörung. Je früher Sie sich Hilfe suchen und holen, desto besser sind Ihre Heilungschancen und umso kleiner die Auswirkungen der Essstörung.

Was bietet die kostenlose, anonyme Hotline 0800 20 11 20?

Die besten Informationen sind zu wenig, wenn die menschliche Nähe und Hilfe fehlt. Jede*r Anrufer*in kann jedoch selbst festlegen, wie intensiv der Kontakt und die Begleitung sein soll.

Wir bieten

  • Ein offenes Ohr für Sie, Ihre Gefühle und Ihre Situation
  • Viel Zeit zum Zuhören
  • Information über Hilfsangebote
  • Die Planung konkreter Schritte aus der Essstörung
  • Vorbereitung auf einen persönlichen Kontakt mit Expert*innen wie Psychotherapeut*innen, Therapeut*innen, Ärzt*innen, Psycholog*innen oder Selbsthilfegruppen

Wenn der telefonische Kontakt schwierig ist, kann auch die E-Mail-Beratung hilfe@essstoerungshotline.at helfen. Sie können sich auch hier unter dem Schutz der Anonymität von unseren Beraterinnen unterstützen lassen.

Checkliste: Bin ich betroffen?

Je mehr Fragen Sie mit Ja beantworten, desto höher ist das Risiko, in eine Essstörung hineinzurutschen.

  • Meine Gedanken drehen sich fast ständig um Essen, Kalorienverbrauch und Gewicht.
  • Mein einziges Lebensziel ist das Erreichen einer Traumfigur.
  • Allein die Waage bestimmt Laune und Wohlbefinden.
  • Ich spüre keinen Hunger mehr.
  • Ich spüre keine Sättigung mehr.
  • Essen ist mit Angst und Schuldgefühlen verbunden.
  • Ich fürchte mich vor Situationen, in denen mir andere beim Essen zusehen.

 

Zum Nachdenken

  • Mein Körpergewicht ist nicht die einzige Ursache für meine Unzufriedenheit.
  • Nobody is perfect. Auch ich darf Fehler machen.
  • Bewegung ist Leben und tut mir gut, solange ich Spaß dabei habe.
  • Ich höre auf mich: Was tut mir gut, was brauche ich, damit ich zufrieden und emotional satt bin?
  • Ich bin offen für den Augenblick.

Das Leben von Eltern, Partner*innen und Freund*innen ist meist von der Essstörungserkrankung der/des Betroffenen belastet. Holen Sie sich selbst Unterstützung auf diesem Weg. Ein Anruf bei der Hotline 0800 20 11 20 oder ein E-Mail an hilfe@essstoerungshotline.at kann hier der erste Schritt sein. Wir beraten Sie bei Fragen zu Beratungsstellen oder Fachleuten in Ihrer Nähe, hören Ihnen zu, wenn Sie einfach nur sprechen wollen, und helfen Ihnen auch in akuten Krisensituationen.

Hier finden Sie Tipps für Eltern, Freund*innen und Verwandte für den ersten Umgang mit Betroffenen.

Erste Tipps für Eltern, Freund*innen und Verwandte

  • Sie haben soeben den ersten wichtigen Schritt getan: Sie informieren sich über den richtigen Umgang mit Ihrer/Ihrem Angehörigen. Information trägt zum Verstehen der/des Betroffenen bei. Verständnis für die/den Betroffenen ist eine wichtige Unterstützung für die Krankheitsbewältigung.
  • Essstörungen können viele Ursachen haben. Der Heilungsprozess wird jedoch stärker gefördert, wenn Sie nach Lösungen suchen anstatt nach einer/einem „Schuldigen“!
  • Ein offener Umgang mit der/dem Betroffenen ist von enormer Bedeutung. Die Essstörung soll nicht tabuisiert werden. Sie können Ihrer/Ihrem Angehörigen am besten helfen, indem Sie ihr/ihm sagen, dass Sie sich Sorgen machen und welche Veränderungen Ihnen aufgefallen sind.
  • Stellen Sie nicht Ihr ganzes Leben auf die Essstörung ein. Es ist für die Betroffene / den Betroffenen eine Entlastung, wenn Sie sich gut um Ihre eigenen Bedürfnisse kümmern.
  • Zeigen Sie klar Ihre Grenzen. Sie müssen nicht alles verstehen oder erdulden.
  • Sagen Sie der/dem Betroffenen, dass Sie sich wünschen, dass sie/er sich in medizinische Behandlung begibt. Damit übergeben Sie auch die Verantwortung der/dem Betroffenen. Das ist ein notwendiger Schritt.
  • Meist ist es für nahestehende Menschen schwer auszuhalten, dass man so wenig tun kann, um der/dem Betroffenen bei der Bewältigung ihrer/seiner Krankheit zu helfen. Eine Essstörung zu bewältigen braucht viel Kraft und vor allem den Entschluss, dass man mit diesem krankhaften Essverhalten aufhören will.
  • Die/der Betroffene soll letztendlich mit professioneller Hilfe die Krankheit bewältigen.
  • Sehen Sie den Menschen als Ganzes. Die Essstörung ist nur ein Teil der Persönlichkeit. Es gibt auch andere Facetten, die gesehen werden möchten.

 

Angebote für Eltern
Wir haben hilfreiche Angebote für Eltern, die sich mit dem Thema Essstörung auseinandersetzen wollen. Gerne schicken wir Ihnen die Informationen zu. Senden uns ein E-Mail oder rufen Sie uns an. Mehr Infos zum Thema. 

E-Mail: hilfesymbolessstoerungshotlinepunktat
Telefon: 0800 20 11 20
Montag bis Donnerstag von 12 bis 17 Uhr (ausgenommen Feiertage)

Die Hotline für Essstörungen bietet auch Informationen für Organisationen und Multiplikator*innen an, wie etwa Workshops zum Thema Essstörungen im Kontext der Arbeit mit Jugendlichen. Für eine erste Einschätzung können folgende Risiko- und Schutzfaktoren für Betroffene hilfreich sein.

Risiko- und Schutzfaktoren bei Essstörungen

Risikofaktoren: 

  • Mangelndes Selbstwertgefühl
  • Umbruchsituationen (z. B. Pubertät, Trennungen)
  • Ständige Unterdrückung aggressiver Impulse
  • Definition der Persönlichkeit ausschließlich über das Aussehen
  • Chronisches Ausweichen vor Konflikten


Schutzfaktoren:

  • Selbstvertrauen
  • Realistische Einschätzung
  • Positives Körperbild, Körperwahrnehmung, Grenzen setzen
  • Gefühle zulassen und ernst nehmen
  • Konfliktfähigkeit
  • Problemlösungsstrategien erweitern
  • Eigeninitiative


Risiko- und Schutzfaktoren auf der Ebene des persönlichen Umfelds

Risikofaktoren:

  • Wenig Anerkennung und Aufmerksamkeit
  • Starre und überkommene Geschlechterrollen
  • Wechselnde Bündnisse innerhalb der Familie
  • Negieren von negativen Gefühlen
  • Abwertung des weiblichen Verhaltens
  • Ungleiche Verteilung des Lebensraums
  • Grenzüberschreitungen


Schutzfaktoren:

  • Unterstützende Beziehungen und Vorbilder
  • Grenzen respektieren
  • Erweiterung der Erlebniswelten
  • Streitkultur
  • Differenzierte männliche und weibliche Geschlechtsrollen
  • Förderliche Kommunikationsstile und Wertschätzung in der Familie
  • Positive weibliche und männliche Vorbilder


Risiko- und Schutzfaktoren auf gesellschaftlicher Ebene

Risikofaktoren:

  • Krankhafte Schönheitsideale
  • Gesellschaftliche Ungleichstellung von Frauen und Männern
  • Widersprüchliche/überhöhte Anforderungen an Kinder und Jugendliche, Leistungs- und Anpassungsdruck


Schutzfaktoren:

  • Rollenvielfalt
  • Anerkennung verschiedener Lebensformen
  • Differenzierter Sprachgebrauch
  • Hinterfragen der Schönheitsideale
  • Kritische Auseinandersetzung mit der Wirksamkeit der Medien


Risiko- und Schutzfaktoren auf der Ebene „Essen“

Risikofaktoren:

  • Diätangebote
  • Rigide Esskulturen
  • Fehlende Essensrituale
  • Ernährungstrends, Überangebot an Nahrungsmitteln


Schutzfaktoren:

  • Ess-Kultur
  • Genussfähigkeit